Die Mur ist ein wichtiger Lebensraum für Mensch und Tier. Sie bildet das Herz und die grüne Lunge unserer Stadt. Tausende GrazerInnen nutzen täglich das Privileg an einem fließenden Fluss englang zu gehen und den Raum als Freizeit- und Erholungsmöglichkeit zu nutzen. Sie genießen das Rauschen und die Natur, direkt in der Innenstadt.
Auch viele Tierarten finden an der Mur und ihren Ufern einen wunderbaren Lebensraum vor. Bis zu hundert Jahre alte Bäume bilden einen Grünkorridor durch die Stadt, bieten Versteck- und Nistplätze. Auch das sauerstoffreiche, fließende Wasser mit seiner guten Qualität ist Heimat für unzählige Tiere.
Die Energie Steiermark plant hier allerdings den Bau einer Staustufe. Bereits im Jahr 2016 könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Dieses Vorhaben würde das Stadtbild für immer verändern: Die Folgen für die Stadt Graz und für die Natur wären gravierend.
Die negativen Auswirkungen sind durch die Umweltverträglichkeitsprüfung klar bestätigt worden. Die Staustufe ist nur durch mehrere Ausnahmengehmigungen überhaupt genehmigungsfähig. Zusätzlich beweist eine neue Studie eindeutig, dass sich ein Kraftwerk auch wirtschaftlich nicht rechnet.
- 3 Jahre Bauphase mit massiven Belastungen für AnrainerInnen
- Erhöung der Verkehrs-, Lärm- und Feinstaubbelastung
- Verlust des Naturraums an der Mur
- Verkleinerung der Freizeitflächen um 30%
- Bau von Dämmen entlang der Mur
- Anhebung des Wasserspiegels um über 6 Meter
- Rodung / Fällung von 8.000 großen Murbäumen
- Tötung von zahlreichen geschützten Tierarten
- Unwiederbringliche Zerstörung des Lebensraumes für fließwassergebunde Arten
- deutliche Verschlechterung der Wasserqualität
- Verschlammung des Stauraumes
Wasserkraft spielt eine wichtige Rolle für die österreichische Stromproduktion. Die Plattform "Rettet die Mur" ist nicht grundsätzlich gegen die Nutzung von Wasserkraft. Allerdings sind die Flüsse in Österreich derzeit bereits zu 80% ausgebaut - sie sind gestaut und werden zur Erzeugung von Energie genutzt. Ein derartiger Eingriff zerstört die Flussökologie und schadet Lebewesen (Tiere und Pflanzen), die an Fließwasser gebunden sind.
Auch an der Mur existieren derzeit bereits über 30 Kraftwerke. Von Leoben bis Spielfeld fließen nur mehr wenige Kilometer des Flusses frei. Der Rest ist zu einer Staukette ausgebaut worden - hier grenzt ein Stauraum an den anderen, was die Mur zu einem fast durchgehenden Stausee macht. In Graz leben wir an einer der letzten frei fließenden Strecken des Flusses, die Mensch und Tier noch einen Lebensraum bietet.
An diesem Punkt müssen wir uns fragen, ob wir unsere Flüsse zu 100% der Stromerzeugung opfern wollen, oder ob wir auch für zukünftige Generationen in unserem Land Flüsse erhalten wollen.
Wir brauchen keinen Atomstom, um eine Staustufe an der Mur zu ersetzen! Die Staustufe würde gerade einmal 74 GWh Strom pro Jahr liefern (ca. 0,8% des Stromverbrauchs der Steiermark). Diese Leistung wäre sogar laut Energie-Experten der Energie Steiermark so gering, dass keine Atomstromimporte ersetzt werden könnte.
Wir wollen diesen Freizeitraum erhalten und den Fluss auch für zukünfige Generationen erlebbar machen. Das Projekt hätte ohne Zweifel großen Einfluss auf das Leben in der Stadt. Wir sammeln daher Unterschriften für eine Volksbefragung, bei der GrazerInnen über das Projekt abstimmen können. Sie können uns dabei unterstützen!
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
Lustige und informative Videos rund um die Mur auf unserem YouTube-Channel.