Im Großraum Graz sind in den letzten Jahren insgesamt fünf neue Staustufen geplant bzw. gebaut worden. Über 30 Kraftwerke stehen derzeit bereits an der Mur. Zwischen Leoben und Spielfeld ist so eine fast geschlossene Staukette entstanden. Nur noch wenige Kilometer bleibem dem Fluss an freier Fließstrecke. Durch den Bau der Kraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf wurde diese dramatisch reduziert. Das längste Teilstück findet sich nun im Zentrum der Stadt Graz.
Auch im Norden von Graz werden zwei neue Kraftwerksbauten geplant. Während in Gratkorn bereits die UVP stattgefunden hat, wurden in Stübing noch keine konkreten Pläne eingereicht.
In Summe bedeuten die fünf Projekte für die Mur einen dramatischen Eingriff in die letzten frei fließenden Teilstrecken und somit eine Reduktion des Lebensraumes am Fluss.
Die Staustufe in Gössendorf wurde im Jahre 2013 nach einer 3-jährigen Bauzeit offiziell in Betrieb genommen. Tausende Bäume und das Ökosystem der Murauen mussten für den Kraftwerksbau weichen. Zurück blieben Dämme, Asphalt und Beton. Bereits ein Jahr nach Eröffnung musste das Kraftwerk im Wert berichtigt werden, da die erhofften Gewinne nicht erzielt werden konnten.
Die Staustufe in Kalsdorf wurde im Jahr 2015 eröffnet. Der Stauraum beginnt direkt unter dem Kraftwerk in Gössendorf und schließt die Staukette bis nach Spielfeld. Auch an diesem Standort gab es früher ein Au-Gebiet, das mit seiner Artenvielfalt dem Kraftwerksbau weichen musste.
Ähnlich wie in Graz wurde auch in Gratkorn das Projekt von Verbund und Energie Steiermark zur Genehmigung eingereicht. In Gratkorn liegt bereits ein UVP Bescheid vor - es dürfte also gebaut werden. Der Bau ist mitten im Wohngebiet geplant. Die Folgen für die Anrainer können bisher nur schwer abgeschätzt werden.
Auch in Stübing gibt es Planungen von Verbund und Energie Steiermark, eine Staustufe zu bauen. Bisher wurden jedoch noch keine Planungsunterlagen beim Land Steiermark eingereicht. Man darf hoffen, dass dieses wunderschöne Gebiet an der Mur erhalten bleibt. Auch das Grazer Wasser, das in der Umgebung gesammelt wird, soll für die folgenden Generationen geschützt werden.
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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