Ein neues Projekt für die Mur wurde am Freitag, 3. Juni vom Verein "Mur findet Stadt" präsentiert: Wie der Stadtpark, soll damit auch die Mur zum Natur-Erlebnisraum werden. Mehrere Standorte an der Mur sind in das Konzept mit eingeplant. Die GrazerInnen werden zum Mitgestalten eingeladen.
Graz steht für Modernität und Design, aber auch für intakte Naturräume inmitten der Stadt. Einen zentralen Anziehungspunkt bildet die Mur. Der Verein „Mur findet Stadt“ hat deshalb ein Konzept entwickelt, das den Fluss noch mehr in den Fokus rückt. In den Planungsprozess waren ExpertInnen aus Stadtentwicklung, Raumplanung, Landschaftsarchitektur, Wasserbau und anderen Fachrichtungen eingebunden. Mehrere Standorte wurden bei der Projektentwicklung betrachtet. Herzstück des Projektes ist der Flusspark im Süden vom Graz.
Weniger als 3 km vom Stadtzentrum entfernt – auf der Olympiawiese – befindet sich eine der größten Freiflächen der Stadt. Hier kann nach Plänen von „Mur findet Stadt“ ein Park entstehen, der Freizeitoase, Naturraum und Hochwasserschutz zu einem einzigartigen Konzept verbindet. (Impressionen: www.murfindetstadt.at).
Die Mur soll über einen Seitenarm in den Park integriert werden. Zusätzlich entsteht mit einer neuen Insel ein vielfältiger Lebensraum. Ein Teich im Zentrum des Flussparks ist mit der Mur verbunden und trägt so bei den Hochwasserschutz zu verbessern. Neue landschaftsarchitektonische Elemente laden zum Genießen der Flusslandschaft ein. Ein flacher Uferbereich ermöglicht die Verbindung zwischen Freizeit- und Naturraum. Rad- und Fußwege führen am Ufer entlang, hinein in den Park voller Möglichkeiten mit Sport-, Spiel-, und Grillplätzen sowie zahlreichen Plätzen zur Entspannung. Wie einst der Stadtpark wird dadurch auch die Mur zu einem einzigartigen Natur-Erlebensraum, der nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken ist.
Dass die Vision Wirklichkeit werden kann, veranschaulichen ähnliche Projekte beispielsweise an der Isar in München, an Donaukanal und Wienfluss in Wien oder an der Seine in Paris. Gebhard Tschavoll vom Alpenflüsseprogramm des WWF betont „Wir unterstützen dieses Projekt, denn es öffnet Lebensräume für Menschen und geschützte Arten. Der naturnahe Flusspark in der Stadt ist ein spannendes Konzept. Ein Vorzeigeprojekt für die Stadt Graz und Österreich!“
Das Kabarettisten-Duo Leo Lukas und Simon Pichler gibt dem neuen Park für Graz ebenfalls seine Stimme. Simon Pichler: „Die Menschen brauchen den Zugang zur Natur: Die frische Luft, schattenspendende Bäume, der rauschende Fluss - all das ist vor allem in einer Stadt wie Graz wichtig für die Bevölkerung.“ Leo Lukas betont: „Graz wächst sehr schnell. Ich denke, es ist wichtig für die Menschen Freizeit- und Erholungsraum in der Stadt zu sichern. Dieser Park schafft mehr Lebensqualität für zukünftige Generationen.“
Der Flusspark ist nur eines der Projekte von „Mur findet Stadt“. Weitere Ideen existieren z.B. für den Augarten, den Andreas Hofer Platz mit der Tegethoffbrücke und zusätzliche Hot-Spots an der Mur. Obmann Clemens Könczöl fasst zusammen: „Mit diesem Projekt wollen wir den Menschen die Mur wieder zurückzugeben. Hier bietet sich für uns alle eine Jahrhundertchance etwas Großartiges zu schaffen, so wie es Generationen vor uns mit dem Stadtpark gelungen ist! Wir wollen den Fluss zum zentralen und verbindenden Element der Stadt machen, Grün- und Freizeiträume schaffen und der fließenden Mur mehr Raum geben."
Auch Uschi Profanter, Kajakweltmeisterin und –trainerin in Graz freut sich bereits auf eine Umsetzung: „Für uns WassersportlerInnen wie etwa die PaddlerInnen und KanutInnen in Graz ist das natürlich toll! Hier ergeben sich für uns viele Gelegenheiten nicht nur für uns SportlerInnen. Das Wassersport- und Freizeitgebiet an der Mur wird noch attraktiver. Deshalb werde ich das Projekt auch, soweit ich kann, unterstützen.“
Im nächsten Schritt will der Verein nun das Konzept an die breite Öffentlichkeit tragen und Politik, Vereine, Initiativen, NGOs aber vor allem die Grazer Bevölkerung in die Projektentwicklung einbinden. Eine interaktive Website, Infoveranstaltungen, eine Projektwerkstatt und Ideenwettbewerbe bilden nur den Anfang.
„Gemeinsam können wir mitten in der Stadt neue Lebensraumqualitäten schaffen!“, freut sich auch Romana Ull, Sprecherin der NGOs im Grazer Naturschutzbeirat, „Im Sinne der Menschen und im Sinne des Flusses gilt es jetzt zu handeln. Wir schaffen Lebensqualität für die Zukunft!“
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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