Nachdem der Druck der Bevölkerung in letzter Zeit kontinuierlich zugenommen hat, werden die Planungen am Kraftwerk Puntigam jetzt gestoppt. Rettet die Mur sieht dies als ersten wichtigen Schritt, zum Erhalt des Grazer Landesflusses. Eine offene Diskussion über alle geplanten Standorte rund um Graz wird nun gefordert. Dass Bürgermeister Nagl dies für Graz ermöglicht ist ein wichtiges Zeichen für die Grazer Bevölkerung. Rettet die Mur begrüßt diesen Vorschlag.
Der gesammelte Umweltschutz Österreichs begrüßt die Entscheidung der EStAG die Planungen für die Staustufe zu stoppen. Sogar die Projektierer haben eingesehen, dass die Umsetzung einer Staustufe gegen den Willen der Bevölkerung nicht möglich ist und legen die Planungen auf Eis. Verhältnisse wie in Stuttgart könnten so in Graz verhindert werden.
„Dieser Schritt zeigt, dass die Wünsche der Grazer Bürger endlich gehört und ernstgenommen werden,“ erklärt Clemens Könczöl, Pressesprecher von Rettet die Mur, „bei einer Volksbefragung muss es für die Bevölkerung die klare Möglichkeit geben zu entscheiden ob sie die Mur erhalten oder ihr Leben in Zukunft neben einem Stausee verbringen wollen.“ Eine objektive Fragestellung sei aus Sicht der Plattform eine selbstverständliche Notwendigkeit.
„Wir sind auch gern bereit an Alternativen zur Verbesserung des Lebensraumes Mur beizutragen. Denn für die Lebensqualität der Grazer Bevölkerung sei eine Staustufe sicher der falsche Weg.“, erklärt Verena Haunold von Rettet die Mur, „Ein Murkraftwerk rentiert sich einfach nicht. Es stellt einen großen Eingriff in die Natur dar und bringt nur geringe Mengen an Strom. Die Bevölkerung hat das bereits erkannt.“
„Die Einstellung der Planungen an diesem Kraftwerk ist ein erster großer Schritt zur Rettung des Huchens und dem Fortbestehen seines Lebensraumes.“ erklärt Christoph Litschauer vom WWF Österreich. Der WWF setzt sich schon seit langem für den Erhalt von bedeutenden Flussstrecken ein. Die Mur in Graz ist nicht nur einer der letzten Lebensräume des international geschützten Huchen, sondern auch einer der letzten Grünkorridore in der Stadt Graz.
Die derzeit stattfindenden Proteste in Stuttgart zeigen deutlich, welche Auswirkungen es haben kann, wenn man den Willen der Bevölkerung nicht ernst nimmt. „In Graz müssten zehnmal so viele Bäume gefällt werden, wie es in Stuttgart der Fall ist,“ erklärt Clemens Könczöl, „es freut uns, dass Bürgermeister Nagl so aufgeschlossen gegenüber den Grazer Bürgern ist und ihnen auch ohne große Demonstrationen Gehör schenkt.“
„Am Ende wird die Vernunft siegen,“ meint Andrea Feierl, PR-Referentin von Rettet die Mur, „um eine Entscheidung zum Thema Murkraftwerk treffen zu können, müssen die Grazer alle Fakten des Projektes kennen. Wir hoffen hier Unterstützung der Politik und der Projekttreiber und eine offene Diskussion über das Thema.“ Die Plattform wird ihre Aktivitäten vorerst weiterführen, denn auch, wenn die Planungen auf Eis gelegt sind, wird man eine offene Diskussion bezüglich aller geplanten Standorte rund um Graz führen müssen.
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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