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Schlammgrube Gössendorf

Schlamm, qualvoll verendende Tiere und leere Versprechen. Das ist es, was nach dem Bau einer Staustufe bleibt. Ginge es nach EStAG und Bürgermeister Nagl, sollten auch in Graz derartige Bilder Realität werden.

Unzählige Tiere mussten gestern in Gössendorf qualvoll im Schlamm ersticken. Aufgrund des starken Regens entschlossen sich die Betreiber, die Wehrklappen der Staustufe zu öffnen. Der Wasserspiegel im Stauraum wurde um 1,5 Meter absenkt. Der Fischaufstiegshilfe und den Seitenarmen wurde dabei das Wasser entzogen. Die Pumpe, die eigentlich für eine weitere Bewässerung sorgen sollte, war verstopft. Für die Wasserlebewesen gab es kein Entkommen aus den trockengelegten Zonen.

Traurig ist vor allem, dass dieser Vorfall durchaus vorhersehbar war. Mehrfach haben NGOs und Fischereiverantwortliche darauf aufmerksam gemacht, dass hier gravierende Mängel vorhanden sind. Trotzdem wurde nicht eingegriffen. Was nun bleibt sind die Bilder von erstickenden Tieren im Schlamm.


Derartige Bilder wären auch in Graz zu erwarten. Meterhohe Schlammwände und Fischsterben im Stauraum sind keine Seltenheit. Der Starkregen wird grundsätzlich genützt um den angesammelten Schlamm im Staubecken den Fluss hinunter zu spülen. Er ergießt sich in einem Schwall über den feinen Kiesboden der Flüsse und erstickt hier alles Leben (Mehr dazu --> hier).


Doch auch viele weitere Maßnahmen die vor dem Bau der Staustufen Gössendorf und Kalsdorf versprochen wurden greifen nicht. Vor kurzem wurden die beiden Staustufen durch die Behörde noch einmal nach Fertigstellung evaluiert. Viele Mängel sind auch nach 3 Jahren Betriebszeit noch vorhanden. Doch Bedarf zur Nachbesserung sieht man nur in seltenen Fällen.

Deutlich war die Aussage der Energie Steiermark, auf fast jedes von den AnrainerInnen geäußerte Anliegen: Äußere Umstände seien schuld, dass die Maßnahmen nicht funktionieren. Man sei nicht zuständig.

„Während wir selbst im Schlamm versinken, verenden unsere Fische in der Auwiese“, äußerte sich Franz Keppel heute in der Kleinen Zeitung und bringt die Situation damit auf den Punkt. Die Frage bleibt offen, wer nun die Verantwortung übernehmen wird und ob man wirklich auch für Grazer Innenstadt derartige Szenarien planen will.

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