Weiter werden GrazerInnen vor Gericht gezerrt. Auch die zweite Verhandlung gegen Romana Ull bringt jedoch kein Ergebnis. Mitarbeiter der Energie Steiermark als Zeugen geladen. Urlaub verhinderte jedoch die Befragung. Weder die EStAG Schikanen, noch die Weigerung einer demokratischen Entscheidung lassen das Projekt in besserem Licht erscheinen. Immer deutlicher zeichnen sich neuerliche Rodungen im Herbst ab.
Weiterhin versucht man den Widerstand der GrazerInnen mit Gerichtsverfahren niederzuringen. Mit Dr. Romana Ull hat man die Vizepräsidentin des Naturschutzbundes vor Gericht gezerrt. Grund dafür war ihre Anwesenheit auf der Murböschung nach den Rodungen im Februar. Es war die zweite Verhandlung gegen die Umweltschützerin, die heute um 8:30 im Bezirksgericht Graz-Ost stattfand.
„Mein Ziel war die Dokumentation der Naturzerstörung. Ich habe die Rodungsfolgen und die Einhaltung der Auflagen dokumentiert. Bei der Aufforderung der Kraftwerkbetreiber habe ich das Gelände sofort verlassen“ klärte Ull heute zum wiederholten Mal auf. „Was hier passiert hat nichts mit dem Betreten der Baustelle zu tun, sondern ist vielmehr der Versucht engagierte Einzelpersonen zum Schweigen zu bringen. Mir wurde sogar im persönlichen Gespräch schon mehrfach nahegelegt, kritische Äußerungen zu unterlassen – ich werde mich aber weiter für den Naturschutz einsetzen. Ich lasse mich nicht bedrohen und einschüchtern!“
Zur Verteidigung und Beweisführung waren heute mehrere Zeugen geladen, so auch von Seiten der Energie Steiermark. Ihre Aussage könnte die Naturschützerin entlasten. Zur Lösung des Falles will man aber offenbar nicht beitragen. Beide geladenen Zeugen befinden sich zufällig auf einer nicht-verschiebbaren Auslandsreise im Urlaub und konnten nicht an der Verhandlung teilnehmen.
Da diese Zeugenbefragungen ausständig sind, brachte die heutige Verhandlung kein Ergebnis und wurde auf den Herbst vertagt. „Wir wünschen natürlich dem Herrn Pressesprecher der Energie Steiermark erholsame Urlaubstage“ sagt Romana Ull, „diese werden zwar nicht das Gewissen beruhigen, helfen aber vielleicht gegen das Kopfweh, das wir MurschützerInnen verursachen. Allerdings haben wir schlechte Nachrichten: Erholung werden wir dem Konzern nicht gönnen. Der Widerstand gegen das Projekt bleibt aufrecht.“
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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