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Die Rodungen gehen weiter

Die Motorsägen rattern wieder in Graz – für das Murkraftwerk und den ZSK fallen in diesen Tagen hunderte Bäume am Murufer.

Die Rodungen für Murkraftwerk und ZSK haben wieder begonnen. Derzeit wird am linken Ufer unterhalb der Puntigamer-Brücke der Uferwald kahlgeschlagen. Wieder fallen tausende kostenlose, natürliche Feinstaubfilter -Baum für Baum – bis hinauf zur Murfelderstraße. Auf einer Fläche von einem Hektar wird danach kein Baum mehr stehen. Grund für den Kahlschlag ist der Bau des Zentralen Speicherkanals, der im Ufer verlegt werden soll.

Der Baumbestand ist der letzte Rest des Uferwaldes im südlichen Grazer Raum. Bis zur Hortgasse wurde bereits für das Kraftwerk Gössendorf gerodet. Im Norden bis zur Bertha von Suttner Brücke für das Kraftwerk in Graz. Wenn die Rodungen abgeschlossen sind, wird es von Gössendorf bis weit in die Stadt keinen Baum mehr unmittelbar am Ufer geben.

„Auf den Dämmen und in der Nähe des Kanals können keine Bäume nachgepflanzt werden, denn sie würden mit ihren Wurzeln den Damm beschädigen,“ erklärt Silvia Oberleitner von der Plattform „Rettet die Mur“, „und auch sonst ist man mit den Nachpflanzungen nachlässig. Schon während der Bauarbeiten hätten Ersatzpflanzungen stattfinden sollen – doch die Flächen liegen außerhalb der Stadt und 2 von 5 sind noch völlig unberührt.“

Zeitgleich wurden im Gemeinderat von ÖVP und FPÖ weitere 1,5 Millionen für den Bau der Augartenbucht beschlossen. Auch hier wären Rodungen entlang des Ufers notwendig. Und auch im Park würden Bäume fallen.

„Es geht nicht nur um die Bäume, sondern auch darum, dass der so wichtige Grünraum der GrazerInnen für diese Bauprojekte geopfert wird,“ meint Silvia Oberleitner, „bezahlen müssen wir mit unserem Steuergeld. Denn der ZSK wird zum Großteil und die Augartenbucht komplett aus dem Budget der Stadt finanziert. Das, obwohl beide Projekte eindeutig mit dem Kraftwerk zusammenhängen. Meiner Meinung nach, hätten die Betreiber des Kraftwerks diese Bauten finanzieren müssen.“

So hat der Uferwald noch bis vor wenigen Tagen ausgesehen - nun stehen hier keine Bäume mehr.
Foto: Sigrid Schönfelder

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