Protest gegen widerrechtliche Schlägerungen der Energie Steiermark wächst
Auf Seite der Murschützer wächst der Protest unübersehbar. AktivistInnen stoppen die Rodungen vielerorts. Ob per Boot, über den Landweg oder auf Bäumen verhindern sie die Bauarbeiten in verschiedenen Abschnitten.Trotz einer Reihe von Anzeigen gegen die Verstöße der Energie Steiermark versucht diese heute die Rodungsarbeiten an der Mur fortzusetzten. Die Plattform “Rettet die Mur” ruft auch morgen um 15:00 zur Kundgebung beim Puchsteg auf.
Bis in die Nacht blockierten Paddler an verschiedenen Stellen die Schlägerungsmaschinen vom Wasser aus. Dabei sind sie einer ungesehen Rücksichtslosigkeit der Energie Steiermark ausgesetzt, die im unmittelbaren Nahbereich weiter versucht Bäume zu fällen. An Land wurden mehrere Baumgruppen von BaumschützerInnen erfolgreich besetzt und die Rodungen im Umkreis verhindert. Der Puchsteg selbst konnte heute mehrere Stunden lang von AktivstInnenen in Beschlag genommen werden. Die Polizei hätte ihn für die Energie Steiermark Rodungen räumen sollen, nahm aber bisher von größeren Räumungsaktionen Abstand.
Foto links Franz Keppel / Foto rechts ad
Mit massivem Polizeiaufgebot versucht man weiterhin, die Menschen vor Ort einzuschüchtern. Besonders erschütternd: In zahlreichen Situationen, in denen Securitys handgreiflich werden und brutal gegen die Aktivisten vorgehen, greift die Polizei konsequent nicht ein. Dass die Aktivisten hier das Recht auf ihrer Seite haben, wird sich in den nächsten Tagen bestätigen. Seit Tagen hagelt es Anzeigen gegen die Energie Steiermark.
“Die Bauarbeiten sind aus naturschutzrechtlicher Sicht illegal! Wichtige gesetzliche Auflagen wurden nicht erfüllt. Unter anderem wurden die streng geschützten Würfelnattern in dem Gebiet nicht korrekt abgesammelt. Was hier im Moment passiert ist ein Verbrechen gegen Graz und seine Natur,” stellt Romana Ull vom Naturschutzbund Steiermark klar “Jeder soll sich ein Bild davon machen, wie die Energie Steiermark den ohnehin fragwürdigen UVP Bescheid mit Füßen tritt“.
Kundgebung vor Ort:
Foto: Franz Keppel
Am Nachmittag fand im Bereich Puchsteg eine große Kundgebung der überparteilichen Plattform “Rettet die Mur” statt. Neben hunderten Menschen waren Unterstützer aus dem Bereich Naturschutz und Politik vor Ort und haben mit ihren Ansprachen die Argumente der AktivistInnen gestärkt.
Protestcamp eingerichtet:
Im Laufe des Nachmittags wurde von Aktivisten vor Ort ein Protestcamp oberhalb des Puchstegs eingerichtet. „Wir bleiben! Diese Landschaft gehört der Öffentlichkeit und wir schützen sie vor profitgierigen Energiekonzernen. Die Rodungen finden illegal statt,” schreiben sie in einer Aussendung die auch an die Medien weitergeleitet wurde.
Foto: ad
Bereits in den letzten Tagen wurden die Menschen vor Ort laufend mit warmen Getränken und Essen versorgt. Der Zusammenhalt der GrazerInnen für ihre Mur ist nicht mehr zu ignorieren, auch wenn die Energie Steiermark versucht ohne entsprechende Grundlage Unumkehrbarkeit durch Zerstörung zu schaffen.
Nächste Kundgebung: 09.02. um 15:00 / Puchsteg
Auch für morgen ist an der Mur wieder eine Kundgebung angekündigt. Um 15:00 ruft die Plattform “Rettet die Mur” auf, zum demokratischen Protest am Puchsteg zu kommen.
-> Ankündigung auf Facebook
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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