Der Widerstand gegen das unrentable Murkraftwerk-Projekt in Graz wächst weiter. Ein Personenkomitee bestehend aus über 20 renommierten Personen aus verschiedenen Fachrichtungen veröffentlicht heute eine Petition mit klaren Forderungen: Es muss einen sofortigen Baustopp für die Volksbefragung geben!
Das Murkraftwerk in Graz ist umstrittener denn je. Am 21.01 protestierten mehr als 2000 Menschen nach einem Marsch am Hauptplatz. Sie alle fordern die Volksbefragung für das unwirtschaftliche und unökologische Projekt. Bereits am 04.02. sind weitere Proteste angekündigt. Deutlich wird, dass nur eine Volksbefragung den sozialen Frieden in Graz wieder herstellen kann.
Nun unterstützen auch Persönlichkeiten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und sachpolitischen Bereichen diesen Protest. Über 20 renommierte Personen haben sich in einem Personenkomitee zum Schutz der Mur zusammengefunden. In einer Petition an die verantwortlichen Politiker äußern sie ihre tiefen Bedenken zum größten Bauprojekt, das Graz seit Jahrzehnten bevorsteht.
Die Gründe sind vielfältig, reichen vom Schutz des Naturraumes an der Mur, über den Artenschutz, die fehlende wirtschaftliche Darstellbarkeit des Projektes bis hin zur Sorge um die Grazer Luft und den Freizeitraum für zukünftige Generationen. Viele Aspekte sind nie an die Öffentlichkeit gelangt, oder wurden in der Prüfung des Projektes durch einen Ausnahmeparagraphen zur Seite geschoben.
Am heutigen Tag findet eine Verhandlung gegen über 200 an der Mur wohnende AnrainerInnen statt, die für den Bau enteignet werden sollen. „Wie hier mit den GrazerInnen und ihren Rechten umgegangen wird, ist absolut inakzeptabel,“ erklärt Romana Ull, Sprecherin des Personenkomitees, „Die AnrainerInnen sollen zuerst enteignet werden, dann steht ihnen eine mindestens 3-jährige Megabaustelle bevor, die sich quasi direkt in ihrem Garten befindet. Das bedeutet Baulärm, Feinstaubbelastung und LKWs die an der Haustüre vorbei rattern. Ist das überstanden, leben sie an einem Stausee. Für sie wäre der Bau auf jeden Fall lebensverändernd.“
Gemeinsam kommt das Personenkomitee zu dem Schluss, dass dieses Projekt für Graz massive und unumkehrbare Folgen hätte. „Wir fordern klar: Einen Baustopp und eine Nachdenkpause. In dieser sollten nicht nur Alternativen für die Gestaltung des Murraumes ohne Kraftwerk, sondern auch für eine zeitgemäße Abwasserplanung in Graz diskutiert werden. Die Bevölkerung muss mit klaren Fakten informiert werden. Von einer Kulturhauptstadt und einem führenden Energieversorger dürfen die BürgerInnen einen ehrlichen und sachlich-informativen Umgang erwarten. Die Volksbefragung zum Murkraftwerk ist durchzuführen,“ schließt Romana Ull.
Im Personenkomitee vertreten sind:
Statements des Personenkomitees und weiterer UnterstützerInnen
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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