Das Murcamp lebt! Der Protest wird ins Herz der Stadt getragen. Am Hauptplatz wurde heute von AktivistInnen symbolisch eine neue Zeltstadt errichtet. In wenigen Monaten sollen die Rodungen weitergehen. Graz steht ein heißer Herbst bevor.
Gestern wurde das Murcamp an der Mur in der Nähe der Seifenfabrik unter großem Polizeieinsatz geräumt. Infostände, Zelte und Baumhäuser der MurschützerInnen wurden abgerissen und teilweise in die Mur geworfen. Die Rechtmäßigkeit der Räumung wird stark angezweifelt und wird derzeit juristisch geprüft.
„Die Vorgehensweise der Verantwortlichen wird immer bedenklicher. Menschen werden vor Gericht gezerrt und enteignet. Eine Mitbestimmung der Bevölkerung wird nicht zugelassen. Jedes Mittel scheint recht zu sein, um das Millionenprojekt durchsetzen zu können,“ betont Steven Weiss von der Plattform „Rettet die Mur“, „Alles deutet darauf hin, dass die Rodungen in wenigen Monaten weiter gehen sollen. Die Proteste werden aufrecht bleiben.“
Der Widerstand wurde durch die Räumungs-Aktion nicht geschwächt. Im Gegenteil wurde bereits heute das Camp neu errichtet, um gegen die Räumung zu protestieren und die Menschen zu informieren. Im Herzen der Stadt – am Hauptplatz – wurden am Morgen symbolisch die Zelte aufgeschlagen.
Das neue Camp wurde von den GrazerInnen auf Anhieb gut angenommen. PassantInnen blieben stehen, nahmen vor den Zelten Platz und ließen sich informieren. Nach rund 2 Stunden wurde das symbolische Camp wieder aufgelöst. Weitere Protest-Aktionen sind in Planung. Der Widerstand gegen das Murkraftwerk wächst stetig.
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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