Heute fand das Hauptevent des Mobilisierungs-Wochenendes „Laut Stark Wild – Aufstand für die Mur“ statt. Musik und Kundgebung zogen über 1.000 Menschen auf den Tummelplatz. Schon am Montag könnten die Rodungen an der Mur fortgesetzt werden.
Das Doppelprojekt Murkraftwerk und Kanal wird schon bald sein wahres Gesicht zeigen: Rodungen und Schlägerungen über den Augartenpark bis ins Stadtzentrum stehen kurz bevor. Bereits am Montag, dem 2. Oktober ist offizieller Baustart für den Speicherkanal. Wie bereits im vergangen Winter wird es Kahlschläge weiter Uferabschnitte geben. Ab Montag ist jeden Tag mit Beginn der Baumfällungen zu rechnen. Große Teile der Mur sind bereits abgesperrt. Das Doppelprojekt nimmt den öffentlichen Raum in Besitz.
Die Plattform „Rettet die Mur“ rief deshalb heute zum Aufstand für die Mur. In einer Kombination aus Kundgebung und Konzert setzte man gemeinsam mit über 1.000 GrazerInnen ein starkes Zeichen für den Erhalt des Flusses. Mit Musik von „the Rosetti Sisters“ und „the Uptown Montones“ und RederInnen wie Werner Kogler, Christine Braunersreuther, Peter Pilz, Franz Keppel uvm. wurde am Tummelplatz Stimmung gemacht.
„Gegen illegale Subventionen und Steuergeldverschwendung für Zentralkanal und Staustufe. Für Transparenz und gegen die Betonmafia - in diesem Fall ist SteuerzahlerInnenschutz auch Umweltschutz!" betont Werner Kogler. Er hat vor kurzem ein Gutachten veröffentlicht, das auf illegale Förderungen verweist. Als „Kropfkraftwerk“ bezeichnet Peter Pilz das Kraftwerk an der Mur: „Das Murkraftwerk sollte man Kropfkraftwerk umtaufen. Wir brauchen es genauso dringend wie einen Kropf – nämlich gar nicht!“ Und auch Christine Braunersreuther schlägt in die gleiche Kerbe: "Wir brauchen frischen Wind in der Stadt - dafür braucht es eine saubere, fließende und von Bäumen gesäumte Mur!"
Ergänzend zum Hauptevent am Samstag, wird es das ganze Wochenende über Programm geben. Während am Freitag MusikerInnen im öffentlichen Raum und bei kleinen Konzerten für die Mur aufspielten, startet am Sonntag ein Workshop-Programm. Die GrazerInnen sind herzlich eingeladen aktiv zu werden!
„Wenn am Montag die Rodungen losgehen, werden wir da sein. Wir sind bereit, gemeinsam für unsere Mur aufzustehen. Wir werden weiterhin zeigen, dass wir mit dieser Naturzerstörung und Steuergeldverschwendung nicht einverstanden sind,“ sagt Christine Barwick von „Rettet die Mur“, „Friedlich und gewaltfrei werden wir für unsere Mur informieren und protestieren.“
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
Lustige und informative Videos rund um die Mur auf unserem YouTube-Channel.