Mehr als 500 Menschen haben sich heute um 14 Uhr am Mariahilferplatz versammelt, um anschließend gemeinsam zum Landhaus zu marschieren. Die GrazerInnen haben so deutlich ein gemeinsames Zeichen für die Mur gesetzt. Umweltschutzorganisationen, Initiativen und mehr als 30 MusikerInnen unterstützen den Protest. Gemeinsam wurde der UVP-Bescheid in der Mur versenkt, das mehrheitliche Schweigen des Gemeinderats kommentiert und ein neuer Weg eingefordert.
Mit einer bunten Musikmischung und Ansprachen von verschiedensten Unterstützerorganisationen fand die Kundgebung am Mariahilferplatz ihren Anfang. Schon in der einwöchigen Vorbereitungsphase, war die positive Stimmung der GrazerInnen deutlich spürbar. Die Teilnehmerzahlen bei der Kundgebung übertrafen die Erwartungen: 500 Menschen haben sich versammelt um ein gemeinsames Zeichen für die Mur zu setzen.
Im Takt der Trommeln führte der Marsch vom Mariahilferplatz auf die Hauptbrücke. Dort wurde der UVP-Bescheid in der Mur versenkt. Denn der Bescheid ist das Papier nicht wert auf dem er gedruckt ist. Obwohl im Falle eines Kraftwerksbaus massive Verschlechterungen für die Stadt, die GrazerInnen und die Natur prophezeit wurden, hat die steirische Behörde ihre Verantwortung außer Acht gelassen und das Projekt durch die erste Instanz gedrückt. Clemens Könczöl, Sprecher der Plattform stellt im Zuge der Aktion klar: „Wir dürfen gleich beruhigen. Die Holzkiste, die versenkt wurde, wird die Ökologie der Mur nicht beeinträchtigen. Es ist das letzte Opfer das uns die Mur gebracht hat, wenn es nicht nach zu den Plänen der Energie Steiermark geht.“
Vor dem Rathaus verstummten die Teilnehmer schließlich, um das mehrheitliche Schweigen des Gemeinderats zum UVP-Bescheid deutlich zu machen. Eine nicht repräsentative Mehrheit im Gemeinderat hat ja kürzlich beschlossen auf die Einwendung in zweiter Instanz des UVP-Verfahrens und damit auf jedes Recht zur Mitbestimmung verzichtet.
Ihren strahlenden Abschluss fand die Kundgebung schließlich um 16:00 vor dem Landhaus. Könczöl zeigt sich mehr als zufrieden: „Die Unterstützung der GrazerInnen war an diesem Tag, aber auch in der Woche davor, besonders deutlich zu spüren. Über die ganze Woche fanden in der Mariahilferstraße bereits Konzerte statt, Flyer und Plakate wurden verteilt und die Botschaft der Kundgebung weitergetragen. Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen hinter dieser Sache stehen und bereit sind für ihre Mur einzustehen.“
Die Hauptforderung der Plattform richtet sich an den neuen Vorstandsvorsitzenden der Energie Steiermark. „Kein Murkraftwerk! - Herr Purrer, gehen wir einen neuen Weg“, steht auf dem großen Transparent vor dem Demonstrationszug. Von seinem Vorgänger wurde er in ein Projekt gedrängt, das nicht nur den GrazerInnen schadet, sondern auch weit teurer ist, als vergleichbare Projekte. „Herr Purrer hat jetzt die Chance, den Konzern auf einen neuen Weg zu führen. Wir sind bereit ihn mit ihm zu gehen.“
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Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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