"Zeit für Graz“ heißt das Projekt, das 2006 von der Stadt Graz ins Leben gerufen wurde, und den Grazern eine Möglichkeit bietet, zu relevanten Planungen der Stadt Vorschläge zu machen. Eine der Konsenskonferenzen mit dem Titel „Mur-Potenziale“ war unserem Landesfluss gewidmet. Darüber berichteten Margit Schaupp, Karin Steffen, Elmar Ladstädter und Raimund Berger von der Bürgerinitiative „MEHR Zeit für Graz“ im SMZ-Liebenau am 28. Juni 2010. Die Staustufe Puntigam steht in krassem Widerspruch zu den erarbeiteten Leitlinen, berichteten die Referentinnen.
Einige Punkte wurden von den Kraftwerksbetreibern aufgegriffen; so soll es z.B. einen „Ersatz-Auwald“ geben, allerdings auf einer winzig kleinen Fläche von 1,8 ha.
Elmar Ladstädter dazu: „Der geringe Stromnutzen, den man durch dieses Kraftwerk kurzfristig gewinnen würde, steht in überhaupt keiner Relation zu dem, was man unwiederbringlich verlieren würde!“
Das Folgeprojekt „MEHR Zeit für Graz“ hatte mehrmals von Bürgermeister Nagl eine allgemeine, unabhängige Informationsveranstaltung über die Murkraftwerke verlangt, bisher ohne Erfolg.
In lebhaften Diskussionen wurde klargestellt, dass nicht alles stimmt, was die Hochglanzprospekte der Kraftwerksbetreiber versprechen.
Das eigentliche Killerargument gegen den Kraftwerksbau müsste aber lauten:
„Wir brauchen den Strom nicht! Wir haben sogar so viel Strom, dass ihn Firmen gewinnträchtig ins Ausland exportieren können!“
Im „allgemeinen Interesse der steirischen Bevölkerung“ wird ein für die Menschen in Feinstaub belasteten Gebieten unverzichtbarer Erholungsraum zerstört und den Menschen im Ausgleich nichts zurück gegeben. Die Gewinne dieses Unterfangens kassieren andere.
Die energiepolitische Zukunft sieht auch auf EU-Ebene ganz anders aus. Gottfried Weißmann von der ARGE Luft und Lärm: „Da hinken wir in Graz wieder einmal hinterher: Bundesweit wird Energie eingespart, die Richtlinien aus der EU werden schon in kurzer Zeit genau das vorgeben, und wir bauen noch immer Kraftwerke! Wir haben ja jetzt schon zu viel Strom!“
Hier gibt es aktuelle Informationen über die Situation an der Baustelle. Wir halten euch über die Aktivitäten vor Ort am Laufenden:
Das Projekt "Mur findet Stadt" ist eine Jahrhunderchance für Graz. Freizeit- und Naturraum würden dadurch verbunden, der Mur Raum zurück gegeben und eine neue Verbindung zwischen den GrazerInnen und dem frei fließenden Fluss geschaffen.
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